Dienstag, 13. Juni 2017

Das Seehaus - Kate Morton

Das Seehaus - Kate Morton 

Klappentext: 
Cornwall 1933: Die sechzehnjährige Alice Edevane fiebert dem Höhepunkt des Jahres entgegen, dem prachtvollen Mittsommernachtsfest auf dem herrschaftlichen Landgut ihrer Familie. Noch ahnt niemand, dass sich in dieser Nacht etwas Schreckliches ereignen wird. Ein Unglück, das so groß ist, dass die Familie das Anwesen für immer verlässt. Siebzig Jahre später stößt Sadie auf das verfallene Haus an einem See. Sie geht den Spuren des Jungen nach, der in jener Nacht verschwunden sein soll. Die Suche nach Antworten führt Sadie tief in die Vergangenheit der Familie Edevane, zu einer verbotenen Liebe und tiefer Schuld …


Meine Meinung:
Ich habe "Das Seehaus" in einer Leserunde gewonnen, ansonsten hätte ich es wahrscheinlich nach den ersten 200 Seiten abgebrochen. Bis zur Seite 200 war das Buch für mich eine einzige Qual. Es ist einfach fast überhaupt nichts passiert und alles wurde unnötig in die Länge gezogen. Ab Seite 300 wurde es EINIGERMAßEN erträglicher, trotzdem hat sich die Geschichte gezogen wie Kaugummi und wenn es dann mal spannend wurde, hat das Kapitel einfach geendet und man wurde wieder auf eine andere Zeitebene katapultiert. Die letzten 200 Seiten wurden dann glücklicherweise doch noch recht spannend, sodass ich dieses Buch rechtzeitig vor Ende der Leserunde beenden konnte.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sprachlich eigentlich ganz gut gefallen. Sie umschreibt zwar sehr viel und oft auch ausschweifend, aber gegen ihre Wortwahl und Ausführungen kann ich absolut nichts einwenden. Dafür finde ich, dass sie inhaltlich einfach nicht auf den Punkt gekommen ist und die Ereignisse zu sehr hinausgezögert hat. Ich vergleiche nun gerne Lucinda Riley mit dem Schreibstil von Kate Morton, zumindest in diesem Buch, mehr kenne ich ja nicht. Lucinda Riley schreibt tolle, verwobene Familiengeschichten, dafür finde ich ihren Schreibstil nicht ganz so überzeugend. Kate Morton hingegen hat einen wunderbaren Schreibstil, aber der Inhalt kommt irgendwie zu kurz. Ein Mix aus beiden Autorinnen wäre für mich perfekt. 
Zu den Charakteren. Die Geschichte um Eleanor und Anthony und die Kinder finde ich wirklich wunderschön. Ich kann mir den Zauber des Hauses und den Zauber der Zeit, vor allem vor dem Krieg, wirklich gut vorstellen. Die beiden sind so tolle, interessante und vielschichtige Charaktere. Die Schicksalsschläge der beiden tun mir wirklich von Herzen leid. Ben wurde mir in den letzten 200 Seiten ebenfalls sehr sympathisch. Aber ich möchte nicht spoilern, ich kann nur sagen, dass ich die Entwicklung der Geschichte ein wenig nachvollziehen kann. Sadie wurde mir erst ganz spät sympathisch. Sie scheint sehr stur zu sein, aber sie ist sich selbst treu und steht zu ihren Entscheidungen, dafür bekommt sie einen Pluspunkt. Alice wurde mir leider bis zum Ende nicht sympathisch, selbst als Kind fand ich sie nur nervig und eigensinnig. 
Die Story an sich ist wirklich sehr gelungen und auch das Ende kam sehr überraschend. Leider bin ich der Meinung, dass die Geschichte viel zu sehr in die Länge gezogen wurde. Die Qual der ersten 200 Seiten konnte ich leider nicht mehr vergessen. Ingsesamt habe ich mir also etwas anderes erhofft. Eben eine Familiengeschichte im Stil von Lucinda Riley, aber mit einem schöneren Schreibstil. Das habe ich aber leider nicht bekommen. Ich vergebe trotzdem 2 Sterne, da die Idee der Geschichte ganz interessant ist.

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